Früherkennung von Komplikationen bei Lungenkrebs

Lungenkrebs ist eine der häufigsten Tumorerkrankungen weltweit. In Schleswig-Holstein, Süddänemark und Seeland zusammen gibt es etwa 4.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Komplikationen bei der Behandlung von Lungenkrebs können schwerwiegende Folgen haben.

Strahlenpneumonitis ist eine häufige Nebenwirkung bei Lungenkrebspatienten

Strahlentherapie kann zu Entzündung der Lunge führen

Viele Lungenkrebspatientinnen und -patienten erhalten eine Strahlentherapie, insbesondere wenn nicht operiert werden kann. Bei etwa 10 bis 15 Prozent dieser Personen reagiert die Lunge auf die Bestrahlung mit einer Entzündung, der so genannten Strahlenpneumonitis. Diese kann auch erst einige Wochen nach Abschluss der Behandlung auftreten und wird oft nicht mehr mit der Strahlentherapie in Verbindung gebracht. Eine Strahlenpneumonitis lässt sich gut behandeln, vorausgesetzt, sie wird als solche erkannt.

Neue App soll die Früherkennung erleichtern

Forscher der Universität zu Lübeck setzen sich dafür ein, dass solche Komplikationen in Zukunft bereits in einem frühen Stadium erkannt werden. In Zusammenarbeit mit der Firma Nextlabel entwickeln sie daher eine maßgeschneiderte App, die Symptome abgefragt und den Nutzer bei Verdacht auf eine Strahlenpneumonitis warnt. Auf diese Weise erhofft man sich, dass betroffene Patientinnen und Patienten frühzeitiger ihren Arzt aufsuchen und der Behandlungsverlauf dadurch begünstigst wird.

Im Rahmen von NorDigHealth können Patientinnen und Patienten, die aufgrund eines bösartigen Lungentumors bestrahlt wurden, die App im häuslichen Umfeld testen. Unterstützt wird die Studie von der Klinik für Onkologie des Universitätsklinikums Aarhus in Dänemark, der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Seeland Roskilde und der Medizinischen Klinik III (Pneumologie) des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Campus Lübeck.

Forscher der Universität Lübeck entwickeln in Zusammenarbeit mit Nextlabel eine App, die die Patienten bei Verdacht auf Strahlenpneumonitis warnt
Dirk Rades versucht, Komplikationen bei Lungenkrebs früher zu entdecken

Studienleitung

Prof. Dr. Dirk Rades
Professor der Universität zu Lübeck und
Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein am Campus Lübeck

Telefon: +49 451 500 45400
E-Mail: dirk.rades@uksh.de