Forschung: Gesundheit interessiert Männer weniger als Frauen
Neuigkeit • von Søren Riisøe-Hansen
Man sieht es im Wartezimmer beim Arzt. Und im kommunalen Gesundheitszentrum. Es sind meistens Frauen, die vorbeugend zum Arzt gehen oder die Möglichkeit nutzen, durch kommunale Angebote ihre Gesundheit zu verbessern. Sogar in der Forschung – wenn es um Gesundheit geht – ist die Tendenz, dass die Männer schlechter repräsentiert sind als die Frauen.
Viele Untersuchen sagen es, und Lisbeth Højkjær Larsen, die in Næstved die Studie von NorDigHealth über die Bedeutung der Technologie für unseren Schlaf und Stress leitet, stimmt zu. Ihrer Erfahrung nach ist es nämlich einfacher, weibliche Teilnehmer als männliche für die Studien im Næstved Gesundheitszentrum zu finden, möglicherweise weil Männer weniger Interesse für das Thema Gesundheit haben als Frauen.
„Ich kann nicht erklären, warum es einfacher ist, weibliche Teilnehmer zu finden, aber eine Möglichkeit könnte sein, dass es kulturell bedingt ist,“ sagt Lisbeth Højkjær Larsen.
Das ist laut der Forschung tatsächlich auch so, und Untersuchungen deuten darauf hin, dass Männer aus verschiedenen Gründen die Gesundheitsangebote anders und weniger häufig nutzen als Frauen. In Dänemark waren sieben aus zehn Männern beim Hausarzt innerhalb des letzten Jahres, dabei haben fast neun aus zehn dänische Frauen in den letzten zwölf Monaten das Wartezimmer beim Arzt betreten.
Ursache: Es könnte an der traditionellen Auffassung von Maskulinität liegen, so einige Forscher. Hier wird Maskulinität als Kontrolle über die Gefühle und den Körper aufgefasst, als Robustheit und Stärke sowie die Ablehnung von Hilfe und Leugnung von Schwäche oder Verwundbarkeit.
In einer dänischen Untersuchen von 2015 über Männer und Gesundheit wird ein Mann in seinen 60‘ Jahren zitiert:
„Frauen sind wahrscheinlich offener als Männer. Wir haben wohl Angst, dass wir als schwach aufgefasst werden. Wir reden einfach nicht darüber.“
Mehrere der Männer in der Untersuchen erwähnen auch, dass sie auf eigener Initiative nicht zum Arzt kommen.
„Ich bin nicht immer darauf aufmerksam, dass ich zum Arzt muss, das ist meine Frau dagegen, und deswegen gehen wir immer zu zweit zum Arzt,“ sagt ein Mann in seinen 70‘ Jahren, während ein Mann in den 60‘ Jahren sagt:
„Wenn sie es entdeckt, dann gehe ich. Ich glaube schon, dass meine Frau mich zum Arzt jagt.“
Auch diese Tendenz kann Lisbeth Højkjær Larsen erkennen. Sie erklärt, dass Männer an ihrer Forschung gerne teilnehmen, wenn sie gefragt werden. Aber wenn es eine eher offene Aufforderung gibt, sich anzumelden, ja dann sind es meistens Frauen, die sich anmelden. Lisbeth Højkjær Larsen hofft allerdings, dass die Geschlechtsverteilung sich ausgleichen wird.
„Ich versuche unter anderem zu betonen, dass die Studie Technologien umfasst, mit denen die Teilnehmer ihre eigenen Ergebnisse über längere Zeit verfolgen können und mit anderen Benutzern vergleichen und konkurrieren können,“ erklärt sie.
Lisbeth Højkjær Larsen untersucht den Einfluss der Technologie auf unseren Schlaf und Stress. Es passiert im Gesundheitszentrum von Næstved, und für mehr Information kann man sich, sowohl Männer als auch Frauen, an nordighealth@regionsjaelland.dk wenden.
Quelle:
Das Gesundheitssekretariat, Gemeinde Svendborg, Mai 2015:
Männergesundheit. Gleichstellung der Geschlechter im kommunalen Gesundheitswesen (in dänisch)