Etwas dünner und ein bisschen weniger Zucker für die Politiker*innen des Regionsrates
Neuigkeit • von Pernille Damborg Eden
Die Politiker*innen waren guter Laune, als sie sich im Regionshaus in Sorø trafen, um nach einem Monat der Teilnahme am neuen NorDigHealth-Forschungsprojekt die ersten Ergebnisse zu erfahren.
Die Frage war, ob die Politiker*innen den Verlockungen eines leckeren Buffets widerstehen konnten, ob sie sich in ihrem arbeitsintensiven Alltag Zeit für sportliche Aktivitäten genommen hatten – ob sie insgesamt gesünder gelebt hatten.
”Ich habe meinen Lebensstil geändert und verzichte auf jeglichen Zucker”, berichtete Freddy Blak von den Sozialdemokraten den anderen Politiker*innen, während sie zusammen saßen und auf die harten Fakten warteten. Freddy Blak war derjenige, der die anderen sechs Politiker*innen überzeugt hatte, an der NorDigHealth-Forschungsstudie zur GoBe-Smartwatch teilzunehmen. Mit dieser sollten sie unter anderem ihre Kalorienaufnahme, Schlafqualität und Stressniveau messen, und dann herausfinden, ob die Kenntnis dieser Daten sie zu einen gesünderen Lebensstil motiviert.
Versuchsteilnehmer sind die Regionspolitiker*innen Freddy Blak, Trine Birk Andersen und Felex Birger Pedersen von Sozialdemokraten, Evan Lynnerup, Kirsten Devantier und Flemming Damgaard Larsen von der Partei Venstre und Anna Bondo Nielsen von der Partei Enhedslisten.
Sechs der sieben Politiker*innen konnten an diesem Statuscheck teilnehmen und Informationen zu ihrer Gesundheitszustand erhalten. Eine Teilnehmerin war leider krankheitsbedingt verhindert.
Nach nur einem Monat zeigt sich: Der Körperumfang ist um ein paar Zentimeter geschrumpft.
Die sieben Politiker*innen hatten die GoBe-Uhr vor einem Monat erhalten. Zu diesem Zeitpunkt wurden sie auch untersucht, ihnen wurden Blutproben abgenommen und es wurden Persönlichkeitstests durchgeführt. Nun war der Tag gekommen, wo nach Ablauf des ersten Testmonats über Ernährungsstil, Taillenumfang, die Schrittanzahl pro Tag und vieles mehr Rechenschaft abgelegt wurde.
Zuerst galt es, einen Fragebogen zu Essgewohnheiten und Bewegungsaktivitäten zu beantworten. Und hier musste Sozialdemokrat Felex Birger Pedersen erfahren, dass die GoBe-Uhr deutlich weniger Schritte pro Tag gemessen hatte, als er erwartet hatte. „Das hat mich ziemlich überrascht, wie wenig ich mich eigentlich bewege, wenn ich auf Arbeit bin.“ Er dachte, täglich etwa 10.000 Schritte zu gehen, die GoBe-Uhr zeigte: Es waren nur 2.500. „Das finde ich etwas erschreckend“, sagt Felex Birger Hansen.
Ganz anders erging es seinem Parteikollegen Freddy Blak. Nachdem ihm bewusst geworden war, wie wenig er sich eigentlich bewegt, hat er begonnen, viele Touren zu Fuß zu gehen und er merkt nun, dass sich seine Kondition deutlich verbessert hat.
Bei allen wurden Hüftumfang und Taille gemessen, Blutproben genommen und Persönlichkeitstests durchgeführt. Ein paar Zentimeter Leibesumfang waren zwar abgeschmolzen, aber der Cholesteringehalt bei beiden war zu hoch. Während sie den Fragebogen zum Persönlichkeitstest ausfüllten meinte Felex Birger Pedersen lachend: „Das sieht nicht gut aus. Wenn das jemals bekannt wird, werde ich garantiert nicht wiedergewählt.“
Danach war Flemming Damgaard Larsen von der Partei Venstre an der Reihe und sein Leibesumfang wurde gemessen. Vorher hatte er noch alle Hosentaschen geleert – Telefon, Brieftasche, Schlüssel – alles was den Umfang eventuell vergrößern könnte. „Ist es weniger? Ich dachte eigentlich, ich bin ein bisschen runder geworden“, meinte er überrascht als er erfuhr, dass sein Umfang seit letztem Monat ein paar Zentimeter geschrumpft war.
Der ganze Zucker muss weg
Weiter zum nächsten Raum. Hier wurde gewogen und der Blutdruck gemessen. „Du bist ein Jahr jünger geworden“, hieß es als Felex Birger Hansen von der Waage stieg. Und auch einige Kilo waren seit der letzten Messung verschwunden.
„Na, das ist ja super! Dann bin ich ja auf dem richtigen Weg“, freute sich Felex Birger Hansen. Aber auch er musste feststellen, dass er sich zu wenig bewegt hatte und deshalb nicht so viel abgenommen hatte, wie er eigentlich wollte. Dennoch hatte ihm die Smartwatch geholfen, wenigstens nicht zuzunehmen – auch wenn er viel zu wenige Schritte am Tag gegangen ist.
„Bist du so weit, kann ich auf die Waage?“ Freddy Blak wartete ungeduldig, an die Reihe zu kommen. Er hatte ein gutes Gefühl, und die Waage bewies, er hat seit Projektstart fünf Kilo abgenommen. Als Grund dafür führte er an, seine Ernährung umgestellt und seinen Zuckerverbrauch deutlich reduziert zu haben: „Früher habe ich gerne mal eine Tüte Süßigkeiten am Abend verdrückt. Aber damit ist jetzt Schluss. Toll, zu sehen, dass das einen Effekt hat!“
Ein klarer Plan: Mehr zu Fuß gehen, weniger essen.
Die Teilnahme am Projekt hat Felex Birger Hansen gezeigt, dass es sehr schwer ist, ganz ohne Hilfe seinen Lebensstil zu ändern. Er glaubt, dass es wichtig ist, dass die Familie dabei mitzieht, denn dann hat man zumindest einen oder mehrere, die einen dabei unterstützen. Er will versuchen, zusammen mit der Familie täglich einen einstündigen Spaziergang einzuplanen, und bei Mahlzeiten nur noch eine Portion ohne Nachschlag zu essen.
Freddy Blak ist voller Enthusiasmus, das Projekt fortzusetzen, weil er sieht, dass es funktioniert. Sein Ziel ist, in den nächsten zwei Monaten weitere fünf Kilo abzunehmen. Nach den zwei Monaten läuft die Studie aus, und es kommt der abschließende Testtag.
Die Bürger von Næstved sind eingeladen, bei dem Projekt mitzumachen
Das Forschungsprojekt ist Teil der Studien zu digitalen Gesundheitslösungen die im Rahmen von NorDigHealth durchgeführt werden. Das Projekt wird mit Mitteln von Interreg Deutschland–Danmark gefördert.
Die sieben Regionsratspolitiker*innen sind die ersten, die an der Studie teilnehmen – aber schon bald können sich alle zur Teilnahme anmelden, die einen Wohnsitz oder Arbeitsort in der Kommune Næstved haben. Die einzige Bedingung ist, einen BMI über 25 und den erklärten Willen zum Abnehmen zu haben. Sollten Sie oder jemand in ihrem Umfeld daran interessiert sein, an dem Forschungsprojekt teilzunehmen, so können Sie sich hier einschreiben.
Mehr Informationen über die GoBe-Smartwatch können auf der Homepage des Produzenten abgerufen werden.