Deutsche AMD-Studie: Im Frühling werden die Tests fertig werden
Neuigkeit • von Søren Riisøe-Hansen
Für 44 Patienten mit AMD ist die monatliche Kontrolle in der Klinik für Augenheilkunde des UKSH seit einer Weile ein bisschen anders als üblich. Sie haben nämlich die App Alleye getestet, die zur Überwachung der Augenkrankheit AMD eingesetzt werden soll. Das geschieht im Rahmen von NorDigHealth, und Oberarzt PD Dr. Mahdy Ranjbar ist in Lübeck dafür zuständig. Es ist ihm gelungen, 44 Patienten zu finden, die die App gerne testen, und unter diesen Patienten machen sechs seit mehr als 12 Monaten jetzt mit.
Die Idee ist, dass die Patienten selber ihre Augenkrankheit überwachen können und nicht unbedingt warten müssen, bis sie ihren Termin beim Augenarzt haben. Und Dr. Ranjbar sieht großes Potenzial.
- Man kann die AMD-Patienten maximal alle vier Wochen mit einer Spritze behandeln, sonst riskiert man eine Überdosis. Deswegen haben die Patienten einen Termin einmal im Monat. Aber vielleicht kommt der Patient zu einer Kontrolle, wo alles in Ordnung ist. Er bekommt dann keine Spritze. Dann kommt er wieder zur Kontrolle, alles ist in Ordnung, er bekommt keine Spritze. Und dann geht er nach Hause und hätte den nächsten Termin erst in vier Wochen – aber nach einer Woche ist schon was da. Dann müsste er rein theoretisch noch drei Wochen auf den regulären Termin warten, weil er vielleicht selber gar nicht merkt, dass etwas schlechter geworden ist. Wenn er sich aber mit der App selber kontrolliert, dann kann er direkt anrufen und sagen, dass es schlimmer geworden ist, und dann kann er früher kommen, um behandelt zu werden, erklärt Dr. Ranjbar, der betont, dass es die Idee ist, dass dies nach einer neuen Studie möglich wird, also in ein paar Jahren.
Wichtig für die Forscher in Lübeck ist es zu erfahren, welche Patienten geeignet sind, die App zu benutzen. Beispielsweise muss man mental und motorisch fit sein, und das heißt, dass Patienten mit anderen Krankheiten, wie z.B. Parkinsons, die App nicht benutzen können. Die Augenärzte des UKSH schätzen ein, dass ungefähr 20 % ihrer AMD-Patienten als ideelle Patienten mit allen Voraussetzungen für eine selbstständige Nutzung der App bezeichnet werden könnten.
Planmäßig werden die Patienten mit den Tests der App im Mai 2021 fertig. Danach sollen die Daten und Erfahrungen ausgewertet werden.