Kann eine smarte Uhr zum Abnehmen und zu gesünderem Leben motivieren?
Neuigkeit • von Marie Kjempff
Früher zeigten Uhren nur an, wie spät es ist. Heutzutage können smarte Uhren E-Mails und Nachrichten anzeigen, und es gibt auch Uhren, welche die Kalorien- und Flüssigkeitsaufnahme sowie die physische Aktivität ihrer Träger messen.
Im Projekt NorDigHealth stehen wir nun kurz davor, smarten Uhren zu testen, die speziell dafür entwickelt wurden, die Gesundheit ihrer Träger zu kontrollieren. Wir wollen herausfinden, ob diese Uhren, die ihren Trägern ihre eigenen Gesundheitsdaten anzeigen, dazu beitragen können, übergewichtige Bürger zum Abnehmen und zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren.
NorDigHealth testet Uhren der dritten Generation des Typs GoBe der Firma HealBe. Diese Uhren messen automatisch die tägliche Kalorienaufnahme, die Flüssigkeitsaufnahme und das Stressniveau. Darüber hinaus messen sie den Kalorienverbrauch, den Puls und die Schlafqualität. Alle diese Gesundheitsdaten werden an eine App auf dem eigenen Smartphone gesandt und können dort abgerufen werden. Es müssen somit keine Daten eingetragen oder registriert werden, das Einzige, was ein Nutzer tun muss, ist die Uhr den ganzen Tag lang tragen.
Die Teilnehmer des Forschungsprojektes tragen ihre Uhr über einen Verlauf von drei Monaten. Innerhalb dieser Zeit testen sie, ob die von der Uhr bereitgestellten Gesundheitsinformationen dazu beitragen, ihr Verhalten so zu ändern, dass sie gesünder leben und an Gewicht abnehmen.
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Die Studie wird am Gesundheitscenter im dänischen Næstved durchgeführt. Hier kümmert sich unter anderem die Projektleiterin Katja Barasheva um die Betreuung der Teilnehmer an der Studie. Sie hat die Uhr selbst getestet und kennt deren Technik und die Funktionen.
„Ich glaube, dass die Uhr sicherlich einigen helfen wird, da sie ein gutes Gesamtbild über den eigenen Gesundheitszustand zeigt. Dabei geht es nicht nur darum, wie viel jemand isst, sondern auch um das Zusammenwirken von verschiedenen Faktoren wie Schlaf, Stress und Bewegung. Und dann ist die Uhr natürlich auch ein bisschen wie ein Spielzeug für jene, die sich für ihre Gesundheit interessieren“, sagt die Projektleiterin. Sie hat selbst erlebt, wie sich ihr eigenes Verhalten während des Tragens der Uhr verändert hat.
„Wenn ich die Uhr trage, werde ich auf einige Dinge aufmerksam, die mir zuvor nicht bewusst waren. Zum Beispiel zeigte mir die Uhr an, dass mein Stressniveau am Morgen und am Vormittag relativ hoch ist. Deshalb habe ich begonnen, früher aufzustehen, um somit mehr Zeit zu haben, und ich kann mein Stressniveau dadurch senken“, sagt Barasheva. Darüber hinaus findet sie es auch interessant, im Blick zu haben, wie viele Kalorien sie täglich aufnimmt und ob sie genug Flüssigkeit trinkt.
In Kürze wird das Projekt Anmeldungen von Teilnehmern annehmen. Alle Bürger aus Næstved und Umgebung die mindestens 18 Jahre alt sind und einen BMI von mindestens 25 haben, können sich anmelden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass sie einen Willen zum Abnehmen haben müssen. Mehr Informationen über die Funktionen der GoBe-Uhr finden Sie unter diesem Link.
Der Test der smarten Gesundheitsuhr ist Teil einer Strategie die untersucht, inwieweit Technologie zu Verbesserung der Gesundheit der Bürger in Deutschland und Dänemark beitragen kann. NorDigHealth wird mit Mitteln der EU im Rahmen des Interreg-Programms Deutschland-Danmark gefördert.