Gemeinsam grenzenlos - Når vi er fælles er der ingen grænser
Neuigkeit • von Dirk Keil
Bus in Lübeck macht Werbung für deutsch-dänische Zusammenarbeit
Wo ist der Bus? Deutsch-dänisches Projekt macht auf unkonventionelle Art auf grenzübergreifende Zusammenarbeit in der internationalen Gesundheitsforschung aufmerksam.
Was haben Busse, Pizza, Technologiestandorte und Gesundheit miteinander zu tun? Im Projekt NorDigHealth dachte man nicht nur grenzübergreifend sondern auch fachübergreifend. Um den Wert dieser Zusammenarbeit öffentlich deutlich zu zeigen, ging man auch ungewöhnliche Wege: Bis zur Abschlusskonferenz des Projektes am 8. Dezember in den Lübecker Media Docks fahren zwei Busse durch die Stadt, die auf das Interreg-Projekt aufmerksam machen.
Der Bus wird mit der Folie beklebt. (Foto: Carsten Boock)
Auf den Bussen steht „gemeinsam grenzenlos, und das bedeutet, dass wir in gemeinsamer Teamarbeit Grenzen überwinden und zusammenarbeiten“, sagt Prof. Dirk Rades, Direktor der Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Sein Kollege Prof. Troels Wesenberg Kjær, Oberarzt der Neurologischen Abteilung des Universitätshospitals Seeland ergänzt: „Das betrifft nicht nur die Grenze zwischen beiden Ländern, das betrifft auch die Grenzen zwischen Regionen, Fakultäten, Krankenhäusern und Universitäten. Ich finde, NorDigHealth war ein herausragendes Beispiel dafür, wie man in verschiedenen Feldern grenzübergreifend zusammenarbeiten kann.“ Beide Professoren sind in die Leitung des Projektes eingebunden und stehen jeweils für den deutschen bzw. den dänischen Teil der Zusammenarbeit. Elf Forschungsinstitutionen und Kliniken sowie 18 Netzwerkpartner sind im Projekt vereint.
Die gemeinsame Forschung in zwei Ländern bringt eine Reihe von Vorteilen. Die Forscher:innen können zum einen eine größere Bevölkerungsgruppe in ihre Studien mit einbeziehen und so belastbarere Resultate erzielen. Zum anderen wird es möglich, Lösungen in zwei verschiedenen nationalen Gesundheitssystemen zu testen. Allein diese Möglichkeit erbrachte aufschlussreiche Erkenntnisse. „Im Grunde sind alle Menschen gleich, sie haben die gleichen Grundbedürfnisse, ihre Körper sind gleich aufgebaut – aber unsere Gesundheitssysteme funktionieren überraschenderweise sehr verschieden“, sagt Troels Kjær. Und hier lässt sich viel voneinander lernen, ergänzt Dirk Rades: „Was läuft besser in Dänemark, was in Deutschland? Was können wir besser machen – und wie?“
Das Projekt NorDigHealth forschte in mehreren Bereichen von Medizin und Gesundheit, präsentierte eine Reihe wissenschaftlicher Studien, brachte Forschungsinstitutionen und mittelständische Tech-Unternehmen zusammen, und es legte einen deutlichen Fokus auf mobile digitale Lösungsansätze. Als Testlabor für diese Lösungen wurden zwei sogenannte TechTowns gewählt, Lübeck in Deutschland und Næstved in Dänemark. In beiden Städten wurde auf das Projekt öffentlichkeitswirksam hingewiesen. Vielleicht etwas unkonventionell für ein Interreg-Projekt wurde dafür auch eine Informationskampagne im öffentlichen Nahverkehr gewählt: An den Warthäuschen in Næstved forderte ein Plakat mit Pizza und Salat zur Teilnahme an einer Forschungsstudie zu Übergewicht auf. In Lübeck machen nun zwei große Werbeflächen am Heck zweier Busse auf grenzübergreifende Zusammenarbeit neugierig.
Bürger:innen im dänischen Næstved wurden mit Plakaten in Buswartehäuschen zur Teilnahme an einer Gesundheitsstudie aufgefordert. (Foto: Kathrine Thude)
Beide Busse fahren noch bis Mitte Dezember durch Lübeck. Jedoch verkehren Sie auf täglich verschiedenen Routen – man weiß nie, wo sie gerade sind. Auf der Abschlusskonferenz möchten die Projektkoordinator:innen aus Dänemark aber gerne einige Fotos der Busse präsentieren, wie sie sich durch das Lübecker Verkehrsgetümmel bewegen. Deshalb bitten sie die Lübeckerinnen und Lübecker um ihre Mithilfe: Sollten sie einen der Busse mit dem Infoposter auf der Rückseite entdecken, werden sie gebeten, ein Foto zu machen und dieses an folgende E-Mail-Anschrift zu senden: dike@regionsjaelland.dk. Die ersten fünf Einsender:innen erhalten dann ein kleines Überraschungspaket aus Dänemark.
